Erkrankungen

Menopause

Der prämenopausale Östrogenüberschuss kann Blutungsstörungen, Ovarialzysten und Myome hervorrufen und manchmal eine medikamentöse oder operative Therapie erforderlich machen.

Der peri- und postmenopausale Östrogenmangel ist ursächlich an der Entstehung und Progression sowohl der Osteoporose, als auch der Atherosklerose und damit der Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt. Auch die Alzheimer-Krankheit wird durch das Hormondefizit negativ beeinflusst.

Wesentliche Risikofaktoren

  • BMI < 20
  • Abnahme der Körpergröße um >4 cm
  • Fraktur nach inadäquatem Trauma
  • Gewichtgsverlust von >10% in 5 Jahren
  • Hohes Sturzrisiko (min 2x pro Jahr)
  • Immobilisation oder extreme Inaktitvität
  • Alkohol
  • Rauchen

Oft werden die ersten Zeichen vom Patienten nicht mit der ursprünglichen Erkrankung in Verbindung gebracht, da sich diese häufig als uncharakteristische Schmerzen des Bewegungsapparates äußern.

Folgende Medikamente und Therapien erhöhen das Osteoporose Risiko

  • Protonenpumpenhemmer
  • SSRI, SNRI
  • Antiepileptika
  • Glitazone
  • Glukocortikoide
  • Aromastasehemmer
  • Immunsuppresiva
  • Hochdosierte Schilddrüsenhormontherapie / Suppressionstherapie
  • Heparin, Vitamin K Antagonisten
  • Chemotherapie
  • Androgensuppression (GnRH-Agonisten)
  • Antiretrovirale Therapie
  • Antiöstrogene (prämenopausal)
  • Strahlentherapie

Erkrankungen mit progressivem Knochendichteverlust

  • Hyperthyeose (manifest, subklinisch), Hyperparathyreoidismus
  • Primäre Amenorrhoe, frühe Menopause, Hypogonadismus
  • Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2
  • Hyperkortisolismus
  • Malabsorption, Malnutrition, Anorexie
  • Lactoseintoleranz
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Chronisch entzündliche rheumatische Erkrankungen
  • Chronische Lebererkrankungen
  • Niereninsuffizienz
  • Plasmozytom

Symptomatik und Folgen der Osteoporose

Symptomatik

  • Akute, aber auch chronische Schmerzen des Bewegungsapparates
  • Rückenschmerzen, auch vor dem akuten Bruchgeschehen
  • Muskelverspannungen, z.B. durch eine Fehlstellung der Wirbelsäule oder Mangel an Vitamin D
  • Bildung eines Rundrückens, einer  Arm- oder Beinverformung
  • Atembeschwerden durch eingeschränkte Lungenausdehnung
  • Hexenschuss-artige Beschwerden durch Druck auf Nerven

Folgen

  • Wirbelbrüche, Arm- und Oberschenkelbrüche (Bagatelltrauma)
  • Abnahme der Körpergröße, Rundrücken, Rumpfverkürzung
  • Schräge Hautfalten beiderseits an der Wirbelsäule (Tannenbaum)
  • Quer verlaufende Hautfalten am Bauch, schlaffe Bauchvorwölbung
  • Neigung des Kopfes nach vorne mit scheinbarer Überlänge der Arme
  • Varische Deformitäten der Extremitätenknochen

Formen der Osteoporose

Primäre Osteoporose vom Typ I

Diese Art der Osteoporose betrifft hauptsächlich Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren. Hauptursache ist der Mangel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen, daher spricht man bei dieser Art auch von „postmenopausaler Osteoporose“.

Primäre Osteoporose vom Typ II

Diese Form der Osteoporose betrifft gleichermaßen Frauen und Männer über 70 Jahren. Neben der schwammigen Innenstruktur (Spongiosa) ist vermehrt auch die massive Knochensubstanz (Kompakta) in Mitleidenschaft gezogen. Daher kommt es vorwiegend zu Brüchen der Röhrenknochen, hauptsächlich der Fuß-, Oberschenkel- und Armknochen.

Die Hauptursachen der Osteoporose Typ II sind:

  • Der natürliche Alterungsprozess des Knochens (senile Osteoporose)
  • Ein Mangel an Kalzium und Vitamin D
  • Bewegungsmangel, fehlende mässige UV Exposition

Sekundäre Osteoporose

Die sekundäre Osteoporose betrifft gleichermaßen Frauen und Männer und entsteht auf dem Boden einer anderen Grundkrankheit wie Störungen der Schilddrüse, Verdauungsstörungen, Immobilisation oder genetischen Erkrankungen wie der Glasknochenkrankheit. Auch die verstärkte Knochenverkalkung, die Osteopetrose (Mb Paget), muss überwacht werden, da es zu Knochenschmerzen und Brüchen kommen kann.